Stelle Dir 30 Filmschaffende vor - eine Mischung aus erfahrenen Profis und jungen Talenten - die zusammenkommen, um aus dem Nichts Kurzfilme ins Leben zu rufen. Das hier ist kein gewöhnliches Film Festival. Es ist Münchens Kino Kabaret. Genauer gesagt: Halloween KinoM.
Vom 1.11.-3.11.2024 sind 30 Filmemacher zusammengekommen, um zum 12. Mal das Münchner Kino Kabaret zu feiern. Dieses Mal sind 10 Kurzfilme entstanden, die schließlich dem Publikum präsentiert wurden. Ein forderndes langes Wochenende:
"😴I now fall into bed much happier then 3 days ago."
It was a great KinoM comeback!!!!❤️🥳"
Am Freitag morgen geht es mit etwa einer Stunde Verzögerung los, nachdem alle Teilnehmer (inklusive der Kurzentschlossenen) angekommen und angemeldet sind.
Jetzt gibt es keine Zeit zu verlieren.
Die Präsentationsrunde startet. Die Kreativen stellen sich, und anschließend ihre Projektideen vor.
Etwa zu Mittagszeit, mit Abschluss der Präsentationen, geht das Gewusel los: Kooperationspartner werden gesucht, Schauspieler sprechen mit den Regisseuren, deren Projekte sie interessant fanden, Deals werden geschmiedet - überhaupt: Ich unterstütze dich, du unterstützt mich ist Wesensmerkmal von Kino Kabarets (nicht zu verwechseln mit unserem deutschen politischen Kabarett).
Hier ist auch der große Unterschied zu den 48/72-Hour-Wettbewerben, bei denen einzelne Teams am Anfang und am Ende zusammenkommen, zwischendrin für sich alleine arbeiten und dann hoffen, einen Preis zu gewinnen.
Was man beim KinoM gewinnt, ist, dass man am Ende einen Kurzfilm vorzuzeigen hat;
dass man ein Wochenende voller kreativer Energie mit Gleichgesinnten verbracht und jede Menge Spaß gehabt hat;
dass man ein paar Kontakte gesammelt hat, mit denen man schon über die nächsten Filmprojekte spinnen kann …
Haben die Initiatoren der Projekte ihr Team zusammen und einen groben Zeitplan gemacht (er wird immer grob sein und noch einige Male angepasst), geht es schon in die ersten Drehs.
Wie gesagt, Zeit ist ein hier begrenztes Gut. Am Sonntag muss der Film fertig sein. Locations stellen die nächste Herausforderung, wo drehen, ohne Geld?
Gut ist, dass das Kreativquartier schon ein paar Möglichkeiten bietet. Noch besser, dass wir neben den Gästen von außerhalb auch genug Münchner dabei haben, die vielleicht ihre Wohnung zu Verfügung stellen können.
"It was a wonderful and exciting time with wonderful people! We loved it very much and thank you all 🍀🍀🍀"
Und da es Anfang November und nicht allzu kalt ist und die Sonne scheint: Außendrehs! Der nahegelegene Olypiapark lädt zum Beispiel dazu ein. Oder gleich ganz München erkunden: Wie unsere Gaste Marianne Gaudillere und Arthur Bacry aus Nantes, die gleich sämtliche Münchner Sehenswürdigkeiten abklappern, weil es perfekt in ihren Plot passt.
Gibt es Vorgaben über das Thema? Nein. Obwohl wir das „Halloween KinoM“ gefeiert haben und manche das als willkommenen Anlass für so manchen Schocker genommen haben (wie Moritz Neumayr und seine „Pumpkin Soup“), sind die Teilnehmenden in ihrer Themen- und Genrewahl völlig frei.
Es geht hier nicht um uns, die KinoM - die Kreativen und ihre Projekte stehen im Vordergrund. Eine Einschränkung, die wir dennoch machen - kein Film darf über 6 Minuten lang sein. Die Produktionszeit ist schließlich auch kurz. Hat nicht immer geklappt ;)
Unsere Aufgabe als KinoM ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen - einen Raum als Treffpunkt, der (fast) durchgehend geöffnet ist, einen Ort für’s Screening, und Verpflegung - Snacks und Abendessen - gekocht wird von den Teilnehmern selber.
"Danke für die Möglichkeit! Es hat so Spaß gemacht, die tolle Orga, das Essen, und ich freue mich schon auf das nächste KinoM!"
Das Wochenende ist schnell rum. Der Druck steigt, wenn es Sonntag Abend Richtung Screening geht. Mir fehlt noch diese Szene? Schnell noch drehen. Die Postproduktion dauert länger als erwartet?
Crunchtime. Zwischendrin der Organisator, der Druck macht, rechtzeitig fertig zu werden. Und manche exportieren oder scheiden sogar noch, wenn das Screening angefangen hat. Aber die Gäste warten schließlich …